Géza von Cziffra

geb. 19. Dezember 1900 in Arad; gest. 28. April 1989 in Dießen am Ammersee

„Géza von Cziffra erlebte die gesamte Entwicklung der Cinematografie von ihren frühesten Anfängen als Schwarzweiss-Stummfilm bis hin zur Augen- und Ohrenschmausperfektion, der audiovisuellen Reproduktionsmöglichkeiten im Kino und Fernsehen unserer Tage. Im Laufe seines Lebens machte er sich einen Namen als Regisseur vornehmlich leichter Filmunterhaltung, vor allem musikalische Lustspiele, Operetten, Revuefilme waren sein Metier.“ (aus: 00'30)

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59:48

INTERVIEW

Entstanden: 1985 in Dießen am Ammersee

00'00
Einstieg Troschke (Filmografie, Kurzbiografie)
04'17
Einstiegsfrage nach bemerkenswerten Erfahrungen

Kindheit in Siebenbürgen und Goldene Zwanziger in Wien und Berlin

05'06
Kindheit in Siebenbürgen; Jesuitenschule; Berufswunsch im Alter von 15 Jahren: Dichter; Kadettenschule; 1918 Flucht nach Ungarn; 1920 Wien
10'00
Rezitation eines eigenen Gedichts (ungarisch, von 1915)
11'55
Zeit in Wien: Emigranten-Kreise (ungarische Zeitungen in Wien); Über das Café Central und das Café Herrenhof; Kontakt mit Egon Friedell, Karl Kraus, Friedrich Toberg und Karl Tschuppik
14'00
1923 Berlin: Bekanntschaft mit Egon Erwin Kisch (Mentor); Bertolt Brecht
17'50
Tätigkeiten als (Film-)Kritiker und in Public Relations für Filmunternehmen
19'36
Goldene Zwanziger: „Die schönsten Jahre in meinem Leben“; Besuch Romanisches Café Berlin

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Begegnung mit Goebbels und Emigration 1933 nach Ungarn

21'28
Vom Machtwechsel 1933 überrascht; erlebte entsetzt den Reichstagsbrand mit; Romanisches Café leer; 1923 Begegnung mit Hitler und weiteren NS-Größen sowie Dietrich Eckart in München
24'33
1924 Begegnung mit Joseph Goebbels, weil Goebbels Dramaturg werden wollte und sich durch Cziffra Kontakt zu einem Theaterdirektor erhoffte
26'02
Erinnerungen an 30.01.1933: Personalwechsel; Emigration vieler Kollegen; Bücherverbrennung im Mai 1933; Emigration nach Ungarn
27'29
Budapest war fremd für ihn; durch seine frühere Arbeit mit Hermann Kosterlitz (Pseudonym: Henry Koster) hat er sich in Ungarn einen Namen gemacht; weitere Angebote aus Ungarn folgten

Emigration Exil Bücherverbrennung Joseph Goebbels Ungarn Budapest Adolf Hitler Theater Romanisches Café Reichstagsbrand Nationalsozialismus Dietrich Eckart „Das häßliche Mädchen“ Hermann Kosterlitz Berlin München Filmkritik

Drehbuchschreiber und Erfolge im Deutschen Reich

29'05
In Ungarn hatte er Angebote aus Deutschland erhalten
30'04
Fuhr nach Berlin; sollte im Propagandaministerium nach Grund für die Verweigerungshaltung Deutschlands bzgl. ungarischen Filmen fragen; Wiedersehen mit Hans Albers; Begegnung mit dem SS-Mann Hans Hinkel
34'36
Rückkehr nach Deutschland: Drehbuchautor für Unterhaltungsfilme
36'22
Erster Film „Der weiße Traum“ (1943); Karriereschub; Filmografie bis 1945
38'01
Filmregisseur in Prag (Protektorat Böhmen und Mähren) mit deutschem Auftraggebern: feindselige Stimmung; Verhaftung kurz vor Kriegsende (weil er einen SD-Mann entließ)

Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (RMVP) Ungarn Nationalsozialismus Haft Prag Drehbuchautor Film „Der weiße Traum“ Hans Hinkel Hans Albers Berlin

Kriegsende und über das Filmgeschäft

44'22
Kriegsende: ging in ungarische Gesandtschaft; Befreiung; Wien
46'03
Nachkriegszeit in Wien
47'35
Gyula Trebitsch holte ihn nach Hamburg; Walter Koppel
48'43
Bezeichnet Filmkarriere als „Ausrutscher“, da er eigentlich Lyriker werden wollte
49'44
Über die Filmgeschichte und Film als Wirtschaftsfaktor; Lieblingsregisseur: Ingmar Bergman

Hamburg Wien Nachkriegszeit Nationalsozialismus Gyula Trebitsch Walter Koppel Film Lyrik Ingmar Bergman Zweiter Weltkrieg Ungarn

Lebenseinstellung

52'49
Sportliche Interessen; pessimistische Einstellung; Rezitation „Sonett der Vergänglichkeit“

„Sonett der Vergänglichkeit“ Sport