Elisabeth Flickenschildt

geb. 16. März 1905 in Blankenese bei Hamburg; gest. 26. Oktober 1977 in Stade

„In unserem heutigen Gespräch begegnen wir einer Schauspielerin, einer großen Komödiantin, einer genialen weiblichen Persönlichkeit, Grande Dame des Theaters deutscher Sprache und doch zugleich einem Menschen, der uns nahesteht auf jene sonderbare Art, die einigen wenigen schöpferischen Geistern eigen ist.“ (aus: 00'00)

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29:34

ERSTES INTERVIEW

Kindheit und Karriere als Schauspielerin

00'00
Flickenschildts Weg zur Schauspielerei („Ich komme aus keiner Künstlerfamilie“)
01'08
Kindheit in Blankenese mit drei Geschwistern
01'52
Faszination für die Bühne durch Besuch eines Stücks mit Anna Pawlowna Pawlowa im Hamburger Schauspielhaus („der Eindruck einer unendlichen Leichtigkeit und Schwerelosigkeit“)
03'46
Berufswunsch als Intuition; Schauspielunterricht in Hamburg; Zeit bei Otto Falckenberg in den Münchner Kammerspielen (Karriereschub, harte Arbeit)
06'57
Über den Unterschied in der Theaterarbeit während ihrer Ausbildungszeit und heute: früher Konzentration nur auf Theater (nicht auf Film) und mehr Kollegialität
08'50
Zeit in München: Filmangebot von der Bavaria
09'44
Besondere Filmarbeiten: „Der zerbrochene Krug“ mit Emil Jannings, „Rembrandt“ mit Ewald Balser und „Faust“ mit Gustaf Gründgens
10'46
Karriere: Hamburg, 3 Jahre in München, 3 Jahre in Berlin, nach dem Krieg 7 Jahre in Düsseldorf, dann wieder in Hamburg
11'35
Über die Zeit in Berlin bei Heinz Hilpert: „Sommernachtstraum“ von Shakespeare, „Die lange Jule“ und „Die armseligen Besenbinder“ von Carl Hauptmann; Rollen am Berliner Staatstheater: „Heinrich und Anna“ von Hans Rehberg in der Inszenierung von Fehling und „Die lustigen Weiber von Windsor“
12'12
Dokumentiert ihre Karriere nicht, sondern schaut lieber in die Zukunft

Anna Pawlowna Pawlowa Otto Falckenberg Münchner Kammerspiele Emil Jannings Ewald Balser Gustaf Gründgens Hamburg Schauspielerei Schauspielhaus Hamburg Theater München Bavaria Film „Der zerbrochne Krug“ Heinrich von Kleist Gustav Ucicky „Rembrandt“ „Faust“ (1960) Berlin Düsseldorf Heinz Hilpert „Ein Sommernachtstraum“ William Shakespeare Carl Ferdinand Max Hauptmann (1858 – 1921) „Die lange Jule“ Ernst Karchow „Die armseligen Besenbinder“ Bruno Hübner „Heinrich und Anna“ Hans Rehberg Jürgen Fehling „Die lustigen Weiber von Windsor“ Tanz

Schauspiel und Bewunderung

13'12
Über die anstrengende Seite des Schauspielberufs, das Reisen und das Leben auf dem Land
14'56
Über die Begabung dazu, sich Rollen anzueignen
16'32
Textstudium in Interaktion mit Kollegen auf der Bühne
18'08
Künstlerischer Beruf: Erfüllung und Verzicht gleichzeitig; lebt allein, aber glücklich; Frauen geben sich stärker für den Schauspielberuf auf
21'18
Rat an die nächste Schauspielergeneration: Warnung vor zu viel Filmarbeiten, da man sonst die Techniken für die Bühne nicht lernt
24'02
Über das Heldentum; Verweis auf die alten Griechen
26'54
Bewunderung für junge Schauspieler, die sich um heroische Darstellung bemühen
28'14
Alternativloser Schauspielberuf („Nein, ich bin zur Schauspielerin geboren“, „Ich bin nie von meiner inneren Stimme abgewichen“)

„Rund um den Gendarmenmarkt. Von Iffland bis Gründgens. 200 Jahre musisches Berlin“ Schauspielerei Theater Film

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47:24

ZWEITES INTERVIEW

00'00
Einstieg Troschke
01'02
Keine Alternativen zur Schauspielerei („Ich bin nie von meiner inneren Stimme abgewichen“)
02'08
Über das besondere Einfühlungsvermögen von Schauspielern und die Wandlung des Schauspieltyps (vgl. Alfred Mühr „Rund um den Gendarmenmarkt“)

Schauspielerei Alfred Mühr (1903 – 1981) „Rund um den Gendarmenmarkt. Von Iffland bis Gründgens. 200 Jahre musisches Berlin“

Elternhaus und Kindheit

06'58
Kindheit: großzügiger Vater, war Kapitän
08'56
Ähnlichkeiten zwischen ihr und ihrem Vater: Freiheitsgeist und Wetterfühligkeit
10'21
Reiselust, mag Wechsel ihrer Wohn-/Arbeitsorte
12'08
Kindheit: Schulzeit in Blankenese, über ihre Persönlichkeitsentwicklung
14'36
Kindheit: isolierte sich gerne

Hamburg

Tanz und Theater

16'11
Erster künstlerischer Eindruck: Begegnung mit Anna Pawlowna Pawlowa (russische Tänzerin), empfand Wohlgefühl, nachhaltig vom Auftritt begeistert
17'52
Selbstbild als Schauspielerin, nicht als Tänzerin
19'09
Unterschied zwischen Tanz und Theater

Anna Pawlowna Pawlowa Tanz Theater Schauspielerei

Nachwuchs ohne Vorbilder?

20'30
Förderung junger Menschen durch Begabte wirkt inspirierend; Flickenschildt wurde beeinflusst durch Otto Falckenberg in München, Heinz Hilpert, Jürgen Fehling, Gustaf Gründgens
23'21
Erinnerung an Gustaf Gründgens: Perfektionist, kein Intellektueller, aber ein begabter Mensch mit großem Verstand
26'53
Über das heutige Fehlen von „Persönlichkeiten“ und Mentoren für die nächste Generation; Kritik an Konformismus
30'16
Vermisst erfolgreiche Schriftsteller heutzutage und Begeisterung für gewisse Denker; Schauspielererfolge sind wichtig!
33'07
Das Fehlen der Klassiker des 20. Jahrhunderts
34'12
Über das Heldische als Motor eines Theaterstücks bzw. einer Gesellschaft; vermisst Begeisterungsfähigkeit (vgl. 1940er Jahre); Verweis auf Horst Caspar (spielte den Prinz von Homborg); das Fehlen talentierter Nachwuchsschauspieler („Der Mensch bleibt sich gleich“)
40'00
Exkurs: Mord in Wuppertal („Urgefühle der Menschen“)
44'55
Über den Beitrag der darstellenden Kunst zur Bewältigung heutiger Probleme: Erinnerung des Publikums Menschlichkeit

Otto Falckenberg Heinz Hilpert Jürgen Fehling Gustaf Gründgens Horst Caspar Schauspielerei München Literatur Schriftstellerei „Prinz Friedrich von Homburg“ Heinrich von Kleist Theater Wuppertal