Ernst Deutsch

geb. 16. September 1890 in Prag; gest. 22. März 1969 in Berlin

Berufe: Schauspieler, Schriftsteller
GND-Nummer: 118678019

„Ernst Deutsch hat die Figur des Nathan uns nun auch noch in einem ganz besonderen Maße nahegebracht. Und immer wieder empfand man das ganz außergewöhnlich hohe Maß einer persönlichen, geistigen und charakterlichen Identität zwischen der Rolle des Nathan und ihrem Interpreten Ernst Deutsch. Er selbst ist ja ein mitbetroffener Zeuge dieses Jahrhunderts, denn auch ihm blieben – wie vielen seiner Freunde – Flucht und Emigration nicht erspart.“ (aus: 07'27)

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54:27

INTERVIEW

00'00
Einstieg Troschke: historischer und kultureller Hintergrund Prag um die Jahrhundertwende
03'51
EINSPIELER Szenische Lesung Deutsch
06'31
Einführung Troschke: Emigration Deutsch, Kurzbiografie
09'15
Über das Theaterstück „Nathan der Weise“ und die Inszenierung von Karl-Heinz Stroux 1954 (Festspiele Recklinghausen)

Prag Emigration Exil „Nathan der Weise“ Gotthold Ephraim Lessing Karl-Heinz Stroux Ruhrfestspiele Recklinghausen Recklinghausen Theater Schauspielerei

Kindheit und Jugend in Prag

14'06
Leben als jüdischer Jugendlicher in Prag; akkulturiertes Elternhaus; leidenschaftlicher Raucher
18'51
War begabter Tennisspieler
19'51
Keine Tschechisch-Kenntnisse; gewissermaßen österreichische Herkunft
21'11
Vater erlebte Beginn seiner Schauspielerkarriere nicht; Mutter zweifelte zunächst am Berufswunsch des Sohnes
22'10
Motivation für den Beruf: künstlerisches Umfeld; Freundschaft mit Franz Werfel; Treffen mit Franz Kafka, Max Brod, Willy Haas und Paul Kornfeld im Café Arco
23'54
Freundschaft mit Franz Werfel geht auf gemeinsame Kindertanzstunden zurück; gegenseitige Hochachtung
25'16
Über das Verhältnis zu Franz Kafka

Prag Franz Kafka Café Arco Prag Max Brod Religion Judentum Sport Schauspielerei Franz Werfel Willy Haas Paul Kornfeld

Karriere als Schauspieler

26'27
Beginn der Schauspielkarriere in Dresden am Albert-Theater; Durchbruch 1916 mit Walter Hasenclevers „Der Sohn“
30'01
Danach von Max Reinhardt engagiert; über Max Reinhardt
31'52
Für die Karriere wichtige Freundschaften: Albert Bassermann, Alexander Moissi und Elisabeth Bergner
32'44
10 Jahre bei Max Reinhardt in Berlin

Dresden Walter Hasenclever Max Reinhardt Albert Bassermann Alexander Moissi Elisabeth Bergner Albert-Theater Dresden „Der Sohn“ Adolf Edgar Licho Max Reinhardt Berlin

Zwanziger Jahre und nach 1945

32'53
Berlin 1919-1933: Kulturlandschaft; „sehr glückliche Zeit“; viele Reisen im deutschen Sprachgebiet
35'19
1947 Reise nach Prag
35'58
Möchte nicht von der Emigration sprechen; 1947 Rückkehr nach Europa; Film-Angebot „Der Prozeß“
37'51
Zuvor in Zürich: Zuckmayers „Des Teufels General“
38'57
Berliner Oberbürgermeister Ernst Reuter überzeugte Deutsch, sich wieder in Berlin niederzulassen
39'56
Tournee durch die Niederlande
40'33
Internationale Erfolge als „Nathan der Weise“-Schauspieler

Emigration Ernst Reuter Berlin Zürich Weimarer Republik Prag Exil „Der Prozeß“ Georg Wilhelm Pabst Schauspielerei Theater Film Carl Zuckmayer „Des Teufels General“ Schauspielhaus Zürich Heinz Hilpert Europa Niederlande „Nathan der Weise“

Reise nach Moskau

41'16
Über das Publikum in Moskau: neugierig; Reaktion der russischen Presse und Politik auf das Stück „Nathan der Weise“
47'06
Über das angenehme Gesprächsklima mit russischen Kollegen
48'00
Bilanz des Moskaubesuchs: beeindruckt vom Ballett und vom Roten Platz; über Konstantin Sergejewitsch Stanislawski
50'14
Über den Vorzug der Luftfahrt in Bezug auf Reisemöglichkeiten

Moskau Sowjetunion (UdSSR) Konstantin Sergejewitsch Stanislawski „Nathan der Weise“ Presse Russische Presse Schauspielerei Theater Ballett Roter Platz Luftfahrt

Lebenseinstellung und künftige Tournee

50'44
Über sein Leben: Disziplin; noch immer Zigarren-Raucher
52'00
Zukunft: Tournee; spielt wieder den Nathan
52'33
EINSPIELER Szenische Lesung Deutsch

Schauspielerei Theater „Nathan der Weise“