Marianne Hoppe

geb. 26. April 1909 in Rostock; gest. 23. Oktober 2002 in Siegsdorf

„Marianne Hoppes große darstellerische Wirkung lag vielleicht immer vor allem in der Polarität zwischen Geheimnis und Klarheit. Man könnte auch sagen: Ihr sehr realistisches Weltverständnis gab nie die letzten Rätsel preis. Traum, Illusion, Hoffnung, Wunsch, Geheimnis und Rätsel: Alles Transzendente war bei ihr weniger ein Ausdruck romantischer Gefühlsaufwallung als vielmehr ein Zeugnis der Realität des Lebens, der Realistik des Daseins.“ (aus: 01'30)

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INTERVIEW

00'00
Einstieg Troschke über Hoppes Ehe mit Gustaf Gründgens, über die NS-Zeit und Hoppes Bühnen- und Filmerfolge als Schauspielerin
02'48
Über den Blick in und auf die Welt und die Vorzüge der Vogelperspektive
05'41
Zum Selbstbild

Gustaf Gründgens Theater Nationalsozialismus Adolf Hitler Schauspielerei Film

Herkunft und Schauspielkarriere

10'41
Über literarische Prägungen (Shakespeare und Goethe) in der Kindheit, das Leben auf dem Land und die Anfänge in Weimar
13'32
Wege zum Schauspiel: Theaterbesuche in Weimar, u.a. „Die Braut von Messina“; erste Vorsprechen
15'39
Schaffensperioden: schauspielerische Ausbildung an der Reinhardt-Schule, am Neuen Theater in Frankfurt am Main bei Arthur Hellmer (u.a. „Frühlings Erwachen“)
19'11
Über die Theaterkultur im Berlin der 1920er Jahre
21'31
Über den Glauben an größere Zusammenhänge
23'02
Zeit an den Münchner Kammerspielen bei Otto Falckenberg; erste Filmarbeiten in Berlin; Bekanntschaft mit dem Besetzungschef der UFA; Zusammenarbeit mit Gustaf Gründgens am Berliner Staatstheater und an der Volksbühne

Berlin Arthur Hellmer Otto Falckenberg Neues Theater (Frankfurt am Main) William Shakespeare Johann Wolfgang von Goethe Weimar Literatur Schauspielerei Theater „Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder“ Friedrich Schiller Max-Reinhardt-Schule Frankfurt am Main „Frühlings Erwachen“ Frank Wedekind München Münchner Kammerspiele Film UFA Gustaf Gründgens Staatstheater am Gendarmenmarkt (Schauspielhaus Berlin) Volksbühne Berlin

Ehe mit Gustaf Gründgens während der NS-Herrschaft

26'25
Erinnerungen an Gustaf Gründgens
27'46
Gründgens als Kollege und zur Trennung von Arbeit und Privatem
30'16
Die Arbeit mit Gründgens am Berliner Staatstheater während der NS-Herrschaft; über den Kontakt zu Hermann Göring
33'14
Begegnung mit vielen NS-Größen, wie Göring, Goebbels, Hitler; unrealistische Vorstellungen von der realen politischen Situation (Anekdote: Belustigung über Kurt Riezlers SA-Kostüm); Bekanntschaft mit Systemkritikern
36'09
Über den geringen Einfluss des Propagandaministeriums auf das Berliner Staatstheater; zur Auseinandersetzung von Gründgens mit Göring, die zum mehrmonatigen Arbeitsverbot führte; Erinnerungen an Goebbels Sportpalast-Rede 1943; Gründgens Militärdienst in den Niederlanden (gemeinsamer Urlaub in Den Haag); ihre Nennung in der „Gottbegnadeten-Liste“ des Propagandaministeriums bewahrte Hoppe vor Arbeitseinsatz bei Osram; Filmarbeit (dienstverpflichtet) mit Liebeneiner, Kaysler, Knuth, Lina Lossen, Hilde Krahl (Dreharbeiten im Januar 1945 in Babelsberg); Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg und die Zeiten in Luftschutzkellern; Trennung von Gründgens; Erinnerung an das Kriegsende in Berlin und Einmarsch der Roten Armee
46'53
Schauspielpause in der Nachkriegszeit; Gründgens Festnahme von der Roten Armee im Sommer 1945; Erinnerungen an das kriegszerstörte Berlin
52'46
Zusammenarbeit mit Gründgens nach der Trennung, z.B. in Sartres „Die Fliegen“
55'26
1946 Geburt von Sohn Benedikt

Gustaf Gründgens Hermann Göring Joseph Goebbels Zweiter Weltkrieg Berlin Schauspielerei Theater Staatstheater am Gendarmenmarkt (Schauspielhaus Berlin) Nationalsozialismus NS-Kulturpolitik Adolf Hitler Kurt Riezler Käthe Liebermann Max Liebermann NS-Propaganda Arbeitsverbot Sportpalastrede Goebbels Militärdienst Wehrmacht Niederlande Den Haag Gottbegnadeten-Liste Osram Film Wolfgang Liebeneiner Friedrich Kayßler Gustav Knuth Lina Lossen Hilde Krahl Filmstudio Babelsberg Rote Armee Festnahme Kriegsgefangenschaft Jean-Paul Sartre „Die Fliegen“

Beruf und Disziplin

56'39
Vom Nutzen des Theater- und Literaturwissen für das eigene Leben
01'00'09
Schauspielerei und Disziplin („man muss sein eigener Regisseur in seinem eigenem Leben sein“)

Schauspielerei