Paul Hoffmann

geb. 25. März 1902 in Düsseldorf; gest. 02. Dezember 1990 in Wien

Berufe: Schauspieler, Regisseur, Intendant
GND-Nummer: 118705946

„Paul Hoffmann gehört zu jenen großen Schauspielern, die sich zeitlebens so sehr dem Theater verschrieben hatten – als Schauspieler, Regisseur und Direktor –, dass für andere Aufgaben zum Beispiel bei Film und Fernsehen wenig Zeit blieb. Immerhin mag sich so mancher noch an Filme erinnern wie ‚Fanny Elssler‘, ‚Gleisdreieck‘, ‚Kleiner Mann – ganz groß!‘, ‚Bismarck‘, ‚Liebe 47‘, ‚Der Ruf‘, ‚Verspieltes Leben‘, ‚Bildnis einer Unbekannten‘.“ (aus: 03'11)

00:00
47:22

INTERVIEW

Entstanden: in Wien

00'00
Einstieg Troschke zu Hoffmanns Werdegang: Engagement als Schauspieler in Würzburg, Mitglied im Ensemble des Dresdner Schauspielhauses („Faust“, „Hamlet“, „Othello“, „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“, „Die Räuber“), Gastverpflichtungen in Zürich, München, Wien, festes Engagement in Stuttgart, Direktor des Wiener Burgtheaters als Nachfolge von Ernst Haeusserman und als Vorgänger von Gerhard Klingenberg; Theaterrollen/Filmographie/Inszenierungen: „Mord im Dom“, „Faust“, „Des Teufels General“, „Caligula“, „Hamlet“, „Der Walzer der Toreros“ von Jean Anouilh, Cornelius Melodie aus „Fast ein Poet“, „Eines langen Tages Reise in die Nacht“, „Die Cocktail Party“, „Heinrich IV.“, „Spiel um Job“, Schillers „Wallenstein“, Dostojewskis „Die Besessenen“, Grillparzers „Das Goldene Vlies“, „Fanny Elßler“, „Gleisdreieck“, „Kleiner Mann – ganz groß“, „Bismarck“, „Liebe 47“, „Der Ruf“, „Verspieltes Leben“, „Bildnis einer Unbekannten“
03'45
Hamlet-Rezitation („Sein oder nicht sein“)
04'21
Zu den zeitgenössischen Problemen und ideologischen Kontroversen; zu den Kiegsursachen des Ersten und Zweiten Weltkriegs

Schauspielerei Theater Film Würzburg Stadttheater Würzburg Dresden Schauspielhaus Dresden Johann Wolfgang von Goethe „Faust“ William Shakespeare „Hamlet“ „Othello, der Mohr von Venedig“ Friedrich Schiller „Die Räuber“ „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“ Zürich München Münchner Kammerspiele Wien Stuttgart Staatstheater Stuttgart Burgtheater Wien Ernst Haeusserman Gerhard Klingenberg T. S. Eliot „Mord im Dom“ Carl Zuckmayer „Des Teufels General“ Albert Camus „Caligula“ Helmut Henrichs Kammertheater Stuttgart Jean-Paul Sartre Eugene O'Neill „Fast ein Poet“ Günther Haenel Jean Anouilh „Der Walzer der Toreros“ Berlin Schlosspark Theater Berlin „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ „Die Cocktail Party“ Luigi Pirandello „Heinrich IV.“ (Pirandello) „Spiel um Job“ Archibald MacLeish „Wallenstein“ Friedrich Schiller „Die Besessenen“ Fjodor Michailowitsch Dostojewski „Das goldene Vlies“ Franz Grillparzer Leopold Lindtberg „Fanny Elßler“ Paul Martin „Gleisdreieck“ Robert Adolf Stemmle „Kleiner Mann – ganz groß“ „Bismarck“ Wolfgang Liebeneiner „Liebe 47“ „Der Ruf“ Josef von Báky „Verspieltes Leben“ Kurt Meisel „Bildnis einer Unbekannten“ Helmut Käutner Erster Weltkrieg Zweiter Weltkrieg

Kindheit und Anfänge als Schauspieler

06'05
Erinnerungen an seine Schulzeit und den Ersten Weltkrieg
07'14
Französische Besetzung des Rheinlands
08'11
Erinnerungen an Nationalismus in der Schule
09'44
1920er Jahre: Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Köln, Würzburg, Marburg und München
11'31
Anfänge der NS-Zeit
12'02
Wege zum Theater: in Würzburg erste Schauspielerfahrung in „Orestie“ von Aischylos, dann Wechsel zum Würzburger Staatstheater; zur Doktorarbeit „Johann Ludwig Deinhardstein als Dramatiker“
13'36
Über zusätzliche Engagements in den Sommerpausen (z.B. in Bad Kissingen am Sommertheater und in Düsseldorf an der Freilichtbühne); Erinnerungen an die Inflation; Zusammenarbeit mit Ewald Balser, Rudolf Platte und Kurt Ehrhardt
17'14
Über sein Rollenprofil und Schauspielunterricht

Erster Weltkrieg Bad Kissingen Ewald Balser Kurt Ehrhardt Düsseldorf Aischylos „Orestie“ Promotion Alliierte Rheinlandbesetzung Nationalsozialismus Köln Würzburg Marburg München Schauspielerei Theater Staatstheater Würzburg Johann Ludwig Deinhardstein Sommertheater Bad Kissingen Freilichtbühne Düsseldorf Inflation Rudolf Platte

Leben und Theater während der NS-Herrschaft 1933–1945

18'07
Zusammenarbeit mit u.a. Erich Ponto, Louis Reiner und Josef Gielen in Dresden; Repertoire: „Die Seeschlacht“ von Göring, „Paula und Bianka“ von Georg Britting und Klassiker von Calderón bis Goethe und Shakespeare
19'19
Beginn der NS-Zeit und das Leben am Theater; präventive Umstellung des Spielplans ab 1932 am Theater in Dresden; zur NS-Kulturpolitik, KDF-Besuche und die Olympiade
21'19
Antisemitismus in Dresden; Verfolgung und Ermordung von Kollegen jüdischer Herkunft; über den Besuch von sogenannten „Judenhäusern“ in Berlin
22'54
Erste Filme mit Robert Adolf Stemmle 1936; Zusammenarbeit mit Otto Wernicke und Heli Finkenzeller in „Gleisdreieck“; Zusammenarbeit mit Lilian Harvey und Willy Birgel in „Fanny Elßler“; zum Vertragsangebot von der UFA; neben den Engagement in Dresden weitere Theaterengagements in Berlin bei Hilpert, im Straßburger Stadttheater, bei den Reichsfestspielen in Heidelberg und den Salzburger Festspielen
24'34
Erinnerungen an den Ausbruch des Zweiten Weltkrieg
25'04
Zum Verhältnis von Theater und Politik („Oberlehrer haben im Theater nichts verloren“)
27'47
Über die heftige Publikumsreaktion bei Don Carlos' Forderung „Geben sie Gedankenfreiheit!“ (Schiller) im Deutschen Theater Berlin und bei Gründgens im Staatstheater zu Hamsun- und Calderón- Aufführungen; zu NS-konformen Theateraufführungen
29'05
Erinnerungen an den Zweiten Weltkriegs in Dresden (Bombenangriffe); Flucht nach Thüringen

Josef Gielen Dresden Zweiter Weltkrieg Antisemitismus Schauspielhaus Dresden Schauspielerei Theater Erich Ponto Louis Rainer Reinhard Goering „Seeschlacht“ Georg Britting „Paula und Bianka“ Pedro Calderón de la Barca Johann Wolfgang von Goethe William Shakespeare Nationalsozialismus NS-Kulturpolitik Kraft durch Freude (KdF) NS-Propaganda Olympische Sommerspiele 1936 Verfolgung Holocaust Judentum Diskriminierung Berlin „Judenhaus“ Film Robert Adolf Stemmle Otto Wernicke Heli Finkenzeller „Gleisdreieck“ Lilian Harvey Willy Birgel „Fanny Elßler“ Paul Martin UFA Heinz Hilpert Deutsches Theater Berlin (DT) Strasbourg (Straßburg) Stadttheater Straßburg Heidelberg Reichsfestspiele Heidelberg Salzburg Salzburger Festspiele Friedrich Schiller „Don Carlos – Infant von Spanien“ Gustaf Gründgens Staatstheater am Gendarmenmarkt (Schauspielhaus Berlin) Knut Hamsun

Werdegang nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs

31'47
Kriegsende in Liebenstein; Engagement am Theater Meiningen; Rote Armee; Ernennung zum Generalintendant in Dresden; Erich Ponto
34'00
Verließ 1946 die SBZ; Treffen mit Paul Verhoeven; US-Army; Stuttgart und München
36'53
Über das Theaterleben in der frühen Nachkriegszeit in München und Stuttgart
38'00
Zur Entwicklung der Theaterlandschaft und der Gesellschaft in der Bundesrepublik
39'01
Schauspieldirektor in Wien und Stuttgart („Posten mit Schleudersitz“); Plädoyer für einen humanistischen Sozialismus; zum Ost-West-Konflikt

Meiningen Dresden Erich Ponto Paul Verhoeven US-Army Stuttgart München Wien Burgtheater Wien Ost-West-Konflikt Theater Meiningen Schauspielerei Rote Armee Schauspielhaus Dresden Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Bundesrepublik Deutschland (BRD) Staatstheater Stuttgart Sozialismus

Lebenseinstellung und über künftige Projekte

43'55
Über die Bedeutung der Religion und den künstlerischen Ausdruck; Dokumentation der christlichen Religion u.a. in Wien
46'00
Zum Glauben an ein Leben nach dem Tod
46'28
Freude an beruflichen Projekten
47'22
ENDE

Wien Religion Christentum