Ruth Elias

geb. 06. Oktober 1922 in Ostrava (Mährisch-Ostrau); gest. 11. Oktober 2008 in Beit Yitzhak-Sha'ar Hefer (Israel)

Beruf: Autorin

„Und ich frage mich: Wie kann man über jenes Inferno sprechen als Deutscher mit einer jüdischen Frau aus Israel, die ein Opfer großdeutscher ‚Herrenmenschen‘-Idiotien war? Augen- und Ohrenzeugin als Überlebende eines Völkermords ohne Beispiel.“ (aus: 03'16)

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59:11

INTERVIEW

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Einstieg Troschke

Entstehung des Buches „Die Hoffnung erhielt mich am Leben. Mein Weg von Theresienstadt und Auschwitz nach Israel“ (München u. a. 1988)

04'51
Anstoß für das Schreiben: Nazi-Propaganda und Nachfragen durch ihre Enkelkinder; sprach in den Jahren nach Kriegsende nicht über die Vergangenheit

„Die Hoffnung erhielt mich am Leben. Mein Weg von Theresienstadt und Auschwitz nach Israel“ NS-Propaganda Schriftstellerei Kriegsende Nationalsozialismus Verfolgung

Elternhaus und Jugend in Mähren

14'06
Herkunft und Kindheit: sprach zu Hause Tschechisch; aufgewachsen in jüdischer Mittelstandsfamilie
17'36
Antisemitismus in Mähren
20'19
Einmarsch der deutschen Truppen in das Sudetenland 1938: zunächst noch nicht von einer Gefahr für die restliche ČSR ausgegangen

Tschechoslowakei (ČSR) Mähren Münchner Abkommen Judentum Antisemitismus Besetzung des Sudetengebietes 1938

Zeit in deutschen Konzentrationslagern

22'31
Mehr Restriktionen, schärfere Gesetze, Stigmatisierung; konnte mit ihrer Familie für 1,5 Jahre in einem Dorf untertauchen; Theresienstadt; von Auschwitz nach Hamburg
26'43
Zwangsarbeit in Hamburg (Trümmerbeseitigung etc.); über Ravensbrück nach Auschwitz, dann nach Taucha bei Leipzig (Waffenfabrik)
29'22
Über die Hoffnung, ihre Familie wiederzusehen; Überlebenskampf
31'46
Schwangerschaft während der Haft im KZ
33'28
Begegnung mit dem KZ-Arzt Josef Mengele, der sie bis zur Entbindung täglich besuchte
38'00
Psychische Folgen der Haft; erst jetzt (1980er/1990er Jahre) äußern sich viele ehem. Häftlinge öffentlich; ihr Buch als Warnung für die kommenden Generationen; kann in keinem anderen Land als in Israel leben

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Glaube und Schuld

42'47
Glaube: leistete in Auschwitz ein Gelübde, wonach sie an Jom Kippur fastet
45'53
„Deutscher Sonderweg“; Aufgabe der Historiker; über Mitläufer
49'58
Einzelfall: SS-Mann als Fluchthelfer

Religion Judentum KZ Auschwitz Jom Kippur Geschichtswissenschaft Nationalsozialismus NS-Aufarbeitung Holocaust

Aussöhnung

53'02
Beziehung zwischen Deutschen und Juden heute: berichtet über Austauschprogramme der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste; begleitete eine Gruppe Israelis im Siegerland
58'04
Wunsch für die Zukunft: Existenzrecht Israels

Deutschland Israel Aktion Sühnezeichen Friedensdienste NS-Aufarbeitung